Bericht aus dem Studium: die Entwicklung eines Storyboards

Unsere Studierenden nahmen erneut am Kooperationsprojekt der Lernfelder 2 (Theater) und 3 (Gesundheit) teil – der Bericht über eine frühere Durchführung des Projekts ist hier zu finden.

Pandemiebedingt wurde es den Studierenden diesmal freigestellt, ob sie die spielpraktische Variante in Präsenz wählen oder die Aufgabe in einem Storyboard umsetzen wollten. Das Projekt wurde geleitet von Antonia Klostermann und Thomas Struppe.

Für die Umsetzung war die chorische Spieltechnik – alle Bewegungsabläufe werden von allen Spieler*innen synchron ausgeführt – vorgegeben. Zwei weitere Stilmittel und das Genre sollten dazu frei gewählt und die Geschichte selbst erdacht werden.

Im Folgenden stellen wir die Aufgabenstellung dar, und im Anschluss daran möchten wir umfassende Beispiele für die Umsetzung geben. Der Klick auf die PDFs am Ende dieses Textes lohnt sich wirklich sehr, um einen Eindruck davon zu bekommen, mit welcher Tiefe und Intensität sich die Studierenden mit der Thematik befasst haben.


Aufgabenstellung

Erstellen Sie ein Storyboard und eine Drehbuchvorlage zum Thema Immunsystem.


Wählen sie ein Genre, beispielsweise:

  • Krimi
  • Western
  • Heimatschmonzette
  • Oper/Pop/Rock
  • Sozialdrama/realistisches Aufklärungstheater
  • Horror
  • Tragödie
  • Komödie
  • Thriller
  • Abenteuer
  • Romanze
  • Phantasy
  • Science Fiction
  • Groteske
  • Surrealismus
  • Martial Arts
  • Action
  • Dramedy


Verwenden Sie mindestens drei der unten genannten Stilmittel und integrieren Sie diese in ihr Storyboard:

  • Synchronaktion – chorische Spieltechnik. Gleichzeitiger Vollzug derselben Bewegungsabläufe durch mehrere Spieler*innen.
  • Transponieren. Verlegung eines spezifischen Konfliktes in verschiedene Milieus, Epochen oder Environments.
  • Macken, Schrullen, Ticks. Stereotyp wiederkehrende Gesten, Laute, Zuckungen oder andere, meist wunderliche Eigenarten, die als Charaktermerkmale einer Bühnenfigur eingesetzt werden.
  • Metamorphose. Langsame, sichtbare Verwandlung oder Umformung einer Figur in eine andere.
  • Maximal action. Ausdehnung der Bewegungen und des auf der Bühne beanspruchten Raumes auf ein Höchstmaß; hohe Dynamik und existentieller Körpereinsatz.
  • Patterns. Rhythmisierte Wort-, Laut- oder Sprachmuster, die sich kanonartig gegenseitig zu einer Art Chor oder Klangteppich ergänzen.
  • Rhythmus. Eine Szene oder Teil einer Szene wird nach einem Taktmuster organisiert. Z.B. Liebeserklärung als Rap oder staccatoartiges Zerhacken eines kontinuierlichen Bewegungsablaufs durch ruckhaftes Innehalten in kurzen Intervallen.
  • Switch. Unvermitteltes „Umschalten“ von einer Gefühlslage in eine andere kontrastierende.
  • Illustrieren. Zu einer mündlich vorgetragenen Geschichte werden die entsprechenden Figuren und Bilder spielerisch dargestellt. Komische Effekte können durch unterschiedliche Akzentuierung von erzählter und gespielter Geschichte entstehen.
  • Kommentieren. Bezeichnet die Umkehrfunktion des Illustrierens; eine dargestellte Handlung wird verbal beschrieben, eine Bewegung sprachlich benannt.
  • Repeat. Exakte „Wiederholung“ einer Bewegung, eines Wortes oder einer gesamten Szenenabfolge.
  • Slow motion/quick motion. Zeitlupe/Zeitraffer.
  • Doppeln. Nachahmen der Bewegungen und/oder Laute einer Spieler*in durch eine Mitspieler*in. Die Nachahmung erfolgt immer mit einer geringen zeitlichen Verzögerung (time lag)
  • Chorische Spielweise. Ensembleorientiertes Spiel:
    1. alle Bewegungsabläufe werden von allen Spielenden synchron ausgeführt
    2. alle Bewegungsabläufe werden von allen Spielenden zeitlich versetzt ausgeführt, d. h. wie bei einem Kanon überlappend,
    3. alle Bewegungsabläufe werden von allen Spielenden nacheinander ausgeführt, d. h. Sp. 2 beginnt, wenn Sp. 1 fertig ist.

Setzen Sie die Chorische Spieltechnik 1. („1. alle Bewegungsabläufe werden von allen Spielenden synchron ausgeführt“) in jedem Fall ein.


Das Drehbuch erzählt die Handlung.
Das Storyboard erfordert eine gestalterische Umsetzung:

Zeichnen, Bildvorlage, Collage etc., Verwendung der Stilmittel (die Stilmittel sind selbsterklärend),
das gewählte Genre, verwendete Medien.

Linke Spalte Bild, rechts die Dialoge bzw. Text oder verwendete Medien der jeweiligen Szenen. Vorerfahrungen braucht es für die Umsetzung keine. Einigen Sie sich auf eine Form der Umsetzung und gehen Sie dann unbefangen ans Werk, die Inhalte „Immunsystem“ bildgebend gestaltend zu bearbeiten.


Hier folgen nun die von den Studierenden erarbeiteten Ergebnisse als PDF:

Trügerische Absichten

OVERREACTED Die Furcht vor dem Unbekannten

 

„Trügerische Absichten“, „OVERREACTED Die Furcht vor dem Unbekannten“: © Copyright 2022 – Alle Inhalte der PDFs, insbesondere Texte und Grafiken, sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, einschließlich der Vervielfältigung, Veröffentlichung, Bearbeitung und Übersetzung, bleiben vorbehalten. Pro Inklusio – Fachschule für Sozialpädagogik und die Autor*innen.

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