Studieren bei Pro Inklusio

Seit 2011 bildet Pro Inklusio Erzieher*innen berufsbegleitend aus. Von Beginn an liegt der besondere Fokus dabei auf dem Thema Inklusion. Das Studium zeichnet sich aus durch die die enge Verzahnung von Theorie und Praxis; zu den vier Säulen gehören außerdem der kindzentrierte/bedürfnisorientierte Blick und eine vorurteilsbewusste Bildung und Erziehung.

 

1. Inklusion

Inklusion prägt nicht nur den gesellschaftlichen und privaten Umgang mit besonderen Bedürfnissen von Minderheiten, sondern verändert Normen, Werte und Einstellungen nachhaltig positiv und stellt somit für alle Menschen eine Bereicherung dar.

Die Qualifizierung zur Facherzieher*in für Integration

Das Ziel unserer Ausbildung ist es, die angehenden Erzieher*innen zu sensibilisieren und zu qualifizieren im Umgang mit Kindern und Jugendlichen mit besonderen Förderbedarfen. Der 184 Unterrichtseinheiten umfassende Facherzieher für Integration im Kitabereich des Landes Berlins ist zu 120 Unterrichtseinheiten bereits Teil der allgemeinen Ausbildung aller Studierenden. Dabei ist uns wichtig, dass die Studierenden erfahren, dass es nicht erst eine Diagnose benötigt um in der Praxis tätig zu werden, sondern, dass es eine spannende detektivische Aufgabe ist, sich auf die Suche zu machen, was dem einzelnen Kind zu mehr Teilhabe und Autonomie im Alltag verhelfen kann. Integration begreifen wir dabei als einen Schritt zur Inklusion.

Ein halbes Jahr nach der Abschlussprüfung können unsere Absolvent*innen darauf aufbauend die noch fehlenden 64 Unterrichtseinheiten bei uns absolvieren um den Abschluss zur Facherzieher*in für Integration erwerben.

 

2. Der kindzentrierte / bedürfnisorientierte Blick

Wir an der ProInklusio- Fachschule setzen der bestehenden Orientierung an allgemeinen und institutionsorientierten Normen, auf die das Entstehen von Barrieren und Ausgrenzung zurückzuführen ist, eine persönlichkeitszentrierte und bedürfnisorientierte Sicht entgegen. Dabei schaffen wir ein Bewusstsein dafür, dass sich Kinder sich im pädagogischen Kontext fast immer in einer Zwangssituation befinden: Weder die Krippe noch die Kita suchen sie selbst aus – oft gibt es gar nicht genug Plätze, um frei wählen zu können – die Schule können sie sich auch nur selten aussuchen und in die Zahl der Bauspielplätze, Kinderbauernhöfe oder Jugendclubs ist so begrenzt, dass Kinder und Jugendliche nicht viel Wahlmöglichkeiten haben. Umso bedeutender, dass innerhalb der genannten Institutionen Kinder und Jugendliche vielfältige Möglichkeiten zur Teilhabe geboten wird.

Dabei ist es uns wichtig, dass immer die Bedürfnisse des Einzelnen gesehen werden. Das Kind muss im Mittelpunkt der pädagogischen Arbeit stehen, seine Bedürfnisse sind zu betrachten und ernst zu nehmen. Beim Auftreten von Barrieren ist immer zentral, dass das System für das Kind passend gemacht werden muss und nicht das Kind sich in das System zu pressen hat. Reflektion von päd. Machtverhältnissen, die eigene Bereitschaft Partizipation zuzulassen und die Auseinandersetzung mit eigenen biografischen Regelverständnissen und hierbei wichtiger Teil der Ausbildung. Der kindzentrierte oder bedürfnisorientierte Blick auf Kinder und Jugendliche stellt das Herzstück unserer Pädagogik dar.

 

3. Vorurteilsbewusste Bildung und Erziehung

Inklusion gelingt dort, wo Bildungsgerechtigkeit herrscht. Bildungsgerechtigkeit bedeutet, dass Menschen gleiche Chancen haben und nicht erfahren müssen, dass sie z.B. aufgrund ihrer Hautfarbe, ihres Geschlechts, ihrer sexuellen Orientierung oder einer Behinderung benachteiligt werden.
Der Ansatz der „Vorurteilsbewussten Bildung und Erziehung“ folgt der Erkenntnis, dass die Benachteiligung und Ausgrenzung von Menschen eine Folge stigmatisierender und kategorisierender Sichtweisen auf einzelne Persönlichkeitsmerkmale ist.
Menschen werden auf diese Weise an den gesellschaftlichen Rand gedrängt.

Mit der Ausbildung an der Pro Inklusio – Fachschule erwerben pädagogische Fachkräfte die Fähigkeit, Ausgrenzungsprozesse, mit denen Kinder schon in der frühen Kindheit zu tun haben, bewusst wahrzunehmen und diesen entgegenzuwirken. Sie können damit zu einem wichtigen Rollenmodell für Kinder und andere Akteure im pädagogischen Kontext werden.

Die Berücksichtigung geschlechtsbezogener Aspekte ist eine zentrale Querschnittsaufgabe von Pädagogik und Kinder- und Jugendhilfe.
Biografisches Arbeiten steht in der Pro Inklusio – Fachschule am Anfang einer stetigen Auseinandersetzung mit diesem Thema, denn individuelle Kompetenzen im Umgang mit geschlechtsbezogenen Fragen sind dabei entscheidend durch eigene Lebenserfahrungen bestimmt.

 

Teamfortbildung:

Der Ansatz der “Vorurteilsbewussten Bildung und Erziehung”

an der der Fachstelle Kinderwelten des Instituts für den Situationsansatz (ISTA).

In enger Kooperation mit dem ISTA bietet Pro Inklusio Fortbildungsangebote für Dozent*innen und Mentor*innen , um gezielt die Herausbildung der dafür benötigten Kompetenzen zu unterstützen und zunehmend in der Praxis zu verankern.

 

4. Verzahnung von Theorie und Praxis

Die Studierenden verbringen in der Regel drei Tage der Woche in der Praxiseinrichtung und zwei Tage an der Schule. Dadurch erhalten sie Gelegenheit, vielfältige praktische Erfahrungen zu sammeln und diese fortwährend durch die theoretische Rückkopplung zu reflektieren. Umgekehrt können sie theoretisches Fachwissen zeitnah in der Praxis anwenden und innovative pädagogische Handlungskonzepte in den Arbeitsalltag der Praxiseinrichtung einbringen.

Die Träger der Kinder- und Jugendhilfe haben ein starkes Interesse an einer qualitativ hochwertigen Ausbildung ihres Personals. Durch die Kooperation mit der Pro Inklusio – Fachschule haben sie in unserem pädagogischen Beirat die Möglichkeit, auf die theoretische Ausbildung Einfluss zu nehmen.

Die Schule unterstützt diese Prozesse mit einem eigens dafür erstellten Ausbildungsplan, regelmäßige Praxisbesuche durch das Praxisbegleitungs-Team, Treffen und Schulungen der Mentor*innen und durch die enge Zusammenarbeit mit den kooperierenden Einrichtungen.

Pädagogischer Beirat
Der pädagogische Beirat setzt sich aus Vertreter*innen der kooperierenden Träger und der Fachschule zusammen. Die Mitglieder dieses Gremiums beraten über wichtige Belange der schulischen und praktischen Ausbildung. Die intensive und kontinuierliche Zusammenarbeit zwischen Schule und Kooperationsträgern ist die Basis für die hohe Qualität unserer Ausbildung.

Mentor*innen
Der Arbeit der Mentor*innen messen wir eine besondere Bedeutung bei: Zu großen Teilen findet die Ausbildung in der Praxis statt und wird von den Mentor*innen getragen. Umso wichtiger ist es uns, dass diese gut qualifiziert und sich der hohen Verantwortung bewusst sind, die sie mit der Ausbildung und Betreuung eines Studierenden übernommen haben. Wir unterstützen ihre Arbeit durch ein passgenaues Fortbildungsangebot, durch regelmäßige Mentor*innentreffen, durch den Zugang zu unserer Lernplattform und durch die Besuche in den Praxiseinrichtungen.

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