Individuelle Förderplanung im Perspektivwechsel

von Carolin Hoolachan und Anna Frommelt

Individuelle Förderplanung bedeutet, ein Kind ganzheitlich und ressourcenorientiert beobachten zu können, einen möglichen Förderschwerpunkt zu ermitteln und das pädagogische Handeln daraufhin zu planen und durchzuführen.

Alle Angebote sollen so geplant sein, dass diese an den Bedürfnissen und Interessen des Kindes orientiert sind, inklusive Fördermaßnahmen beinhalten und dem Kind immer die Möglichkeit der Partizipation geben.

An diesem Tag wurde eine fiktive Kita vorgestellt.

Jede* Studierende hat dazu beigetragen, dass unser Seminarraum mit vielfältigen Spielmaterialien ausgestattet ist.

Im ersten Schritt befassten sich die Studierenden in Kleingruppen mit dem ihnen zugewiesenen Kind: Wo sind die Ressourcen des Kindes, wo sind die Entwicklungsaufgaben? Was braucht das Kind an pädagogischer Intervention?
Entsprechend wurde ein individuelles Förderangebot für das Kind gelpant.

Es blieb aber nicht nur bei der theoretischen Planung, denn im Anschluss haben wir uns ins Rollenspiel begeben, um das Angebot so praxisnah wie möglich nachzuspielen.

Interessant ist hierbei, dass aus der jeweiligen Rolle ein Perspektivwechsel angeregt wird und dass Dynamiken entstehen, die vorher nicht abzusehen sind. Im Spiel sieht man also ganz genau, ob das Angebot passt, ob es umfassend geplant wurde, und ob das Kind die jeweiligen Kompetenzen lernen kann, die im Kompetenzziel vorab formuliert wurden.

So wurde getanzt und gesungen, Morgenkreise und Bewegungsspiele wurden durchgeführt …

“Louis drückt über das Tanzen Gefühle wie Freude, Wut und Trauer aus und nimmt diese bei anderen Kindern wahr.”

Einer Gruppe ausgewählter Kinder um Louis wird ein musikalisches Angebot gemacht. Sie können sich zu drei unterschiedlichen Titeln frei im Raum bewegen. Die Dynamiken zwischen den Kindern werden dabei auch auf vielen Nebenschauplätzen ausgetragen. Louis fühlt sich sichtlich wohl und erntet viel Aufmerksamkeit durch expressive Tanzeinlagen. Aber auch die Gefühlslage anderer Kinder findet ihren Ausdruck. Leonie möchte nicht mittanzen und spielt tot. Es gibt eine Bestattung unter bunten Tüchern und schnell reihen sich mehrere Tote nebeneinander.

Beim anschließenden Auswertungsgespräch tauscht sich die Gruppe über die Förderabsicht und die Wirkung auf die einzelnen Teilnehmer*innen aus und analysiert, durch welche Interventionen diese gelenkt werden kann.


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