Elternabend – Horror oder Chance?

Ein Bericht von C. Hoolachan.

 

ElternABEND?

Ist dieser Begriff nicht eher irreführend, wenn wir ihn gegenüberstellen mit unserem rechtlichen Auftrag, in dem es heißt:

„Der Träger der Einrichtung soll zusammen mit dem Elternbeirat und nach Anhörung der Leitung der Einrichtung den Eltern Gelegenheit geben, Fragen der Elementarerziehung gemeinsam zu erörtern. Damit sich die Einrichtungen und Familien bei der Zielbestimmung für die pädagogische Arbeit und der Beobachtung und Förderung der kindlichen Bildungs- und Entwicklungsprozesse abstimmen können, soll den Eltern die Gelegenheit gegeben werden, Fragen der Bildung und Erziehung zu erörtern.“

(KiTaG, 2009, Richtlinien über die Bildung und Aufgaben der Elternbeiräte nach §5 des Kindertagesbetreuungsgesetzes, Abschnitt 6.3)

Bei der Einstiegsfrage, welche Assoziationen die Studierenden mit dem Begriff Elternabend verbinden, kamen Aussagen, wie „sitzen auf zu kleinen Stühlen“, „langweilige Veranstaltungen“, „sammeln für die Gruppenkasse“, „peinliches Schweigen bei der Wahl von Ämtern“.

 

Anschließend setzten sich die Studierenden mit der Frage auseinander, wie eine Elternveranstaltung eigentlich gestaltet sein müsste, dass sie diese gerne besuchen?

Hier wurden kreative Ideen gesammelt, rund um die Themen Verpflegung, Barrieren, Inhalte, Interaktion, Moderation und Dokumentation.

 

 

Die Studierenden konnten sich dann in vier Gruppen aufteilen und sich mit folgenden Formaten beschäftigen:

– Dem erlebnisorientierten Elternabend

– der Elterngesprächsrunde

–⁠ dem Themenabend

– und im Elternabend zum Kita- beziehungsweise Schuljahresstart.

 

In den Teams wurden die Elternabende dann konzipiert und vorbereitet.

 

Die weiteren Treffen werden thematisch noch vielfältiger

Beim zweiten Treffen, nachdem alle Studierenden die Einladung der anderen Gruppen erhalten hatten, durfte dann an vier völlig unterschiedlichen Veranstaltungen teilgenommen werden.

Es gab eine teambildende Schatzsuche im Innenhof der Schule, die uns die Relevanz des kindlichen Spiels und die Zusammenhänge zwischen Spiel und Bildung verdeutlichten. Die Veranstaltung hatte das Ziel, die Wichtigkeit des Spiels in der pädagogischen Arbeit aufzuzeigen.

Beim Netzwerktreffen hatten die Protagonisten die Möglichkeit, sich über den Sozialraum auszutauschen und besser in der Elternschaft zu vernetzen.

Beim Thematischen Elternabend zum Thema „Sprachförderung“ wurde vermittelt, welchen Stellenwert die Alltagsintegrierte Sprachförderung im pädagogischen Rahmen hat. Dies gelang dem Fachkräfteteam, in dem sie einige Sprachförderangebote aus dem Kitaalltag erlebbar machten und diese fachlich begründeten

Und wieder einmal wurde ganz deutlich: Vieles lernen wir eben nicht über Texte lesen und PowerPoint-Präsentation. Vieles lernen wir über Erleben, Beziehung, Gemeinschaft und vor allem die Möglichkeit, Fehler machen zu können.

Ein großer Dank an die wunderbare Klasse, die sich genau diesen Prozessen immer wieder gerne stellt und dadurch gemeinsam und aneinander wächst.

Die Dozentin Carolin Hoolachan ist sich sicher: Die nächste Veranstaltung in Ihrer Kita wird nichts mehr mit Langeweile oder zu kleinen Stühlen zu tun haben.

 

 

 

Alle Fotos finden sie in unserer Gallerie:


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