Ein Bericht von C. Hoolachan
Bei strahlendem Sonnenschrein durften die Klassen des 3. Semesters am Samstag Ihre Ergebnisse der Projektwoche unter dem Motto „Perspektiven“ präsentieren.
Nach einer sehr wertschätzenden Rede und Einführung einer studierenden Person ließ es sich auch die Schulleitung nicht nehmen, die Besucher*innen zu begrüßen.
Anschließend war das Haus offen zum Spielen, Besichtigen, Diskutieren, Nachdenken, Austauschen und Lernen.
Eine Gruppe („die Gurken“) zeigte den gedrehten Kurzfilm der sich thematisch damit auseinandersetzte, inwiefern der Perspektivwechsel der Fachkräfte wichtig ist, um Kinder adäquat fördern und begleiten zu können.
Im ersten Stockwerk präsentierte „Papp-Patrol“ eine neu gebaute Welt die es Erwachsenen erspürbar und erfahrbar macht, wie Kinder die Welt in ihrer Dimension wahrnehmen. So gab es beispielsweise riesengroße Tische, Stühle, Treppen und Gitterbettchen.
Eine andere Gruppe hat es umgekehrt gemacht, und Spielplätze und Erfahrungsräume in winzigklein gebaut.
In einem anderen Raum wurden Besucher*innen eingeladen zu erleben, wie sich Kinder in einer Kita fühlen könnten, wenn Sie die Sprache nicht verstehen. In einer sehr gelungenen Performance wurde dies gespielt. Zudem wurde deutlich welchen Stellenwert die Sprache hat und inwiefern wir Kinder und Ihre Familien mit der Integration der Familiensprache wertschätzen, und als pädagogische Institution voneinander lernen und profitieren können.
Die Dokumentationsgruppe beschäftigte sich die Woche über mit der Frage, wie der Aspekt von Dokumentation mehr (partizipativen) Raum für Kinder finden kann und stellte verschiedene Methoden vor.
Im zweiten Stockwerk wurden Besucher*innen eingeladen sich die Perspektive von Kindern und Jugendlichen auf den Sozialraum anzusehen. Besuchende Kinder konnten Ihren idealen Sozialraum mit vielen Kaplasteinen nachbauen.
Die Spielplatzdetektive setzten sich mit der Frage auseinander, welche Spielplätze für Kinder und Familien attraktiv sind und was es braucht, um Spielplätze inklusiv bzw. Barriere-ärmer zu gestalten. Auch hier wurden vielfältige Angebote für Kinder angeboten.
In unserem Gartenhäuschen präsentierte eine Gruppe eine Installation, die sich dem philosophischen Zugang bedient hat. Hier wurden Zusammenhänge von Mensch und Natur, Armut und Reichtum deutlich. Alles unter Berthold Brechts Motto:
„Denn die einen sind im Dunkeln
Und die anderen sind im Licht
Und man sieht die im Lichte
Die im Dunkeln sieht man nicht“
(Berthold Brecht, Die Moriat von Mackie Messer)
Über die große Treppe hatte die Gruppe „Privilegien“ eine Methode installiert, die uns einlud, eigene Privilegien zu überprüfen und sensibel zu werden auf marginalisierte Gruppen.
Oben, im dritten Stock angekommen konnten Besucher*innen dann an einem Workshop zum Thema „Sätze, die wir nicht mehr hören können – der Shitpot“ teilnehmen.
Im Garten war ein vom zweiten Semester gebackenes Kuchenbuffet angeboten, vielfältige Spiele und Basteleien der Projektgruppe „Illusion“ die auch Kinder dazu einlud, die Perspektive zu wechseln.
Beeindruckend war der Barrierecheck, den die Studierenden noch am Freitag durchgeführt hatte.
So gab es reizarme Rückzugsorte, Beschilderungen in Sprache, Schriftsprache und Piktogramm, es wurden Übersetzer*innen und Führungen, Hilfstelefone zur Barriereüberwindung und so weiter angeboten.
Eine spannende und intensive Woche ging zu Ende.
Ein herzlicher Dank für das unglaubliche Engagement der Studierenden.